Auftrag und Verantwortung

Das INDIGHO-Labor sieht sich als ein Instrument zur Verbesserung der Diagnostik bei hämatologischen Systemerkrankungen, das wesentlich beiträgt zu

  • Diagnosesicherung/ Diagnoseausschluss
  • differenzialdiagnostischer Abgrenzung
  • Prognoseeinschätzung
  • Therapieplanung und -überwachung

Ziel ist es, eine auf den individuellen Patienten zugeschnittene, optimale Behandlung zu ermöglichen bzw. zu unterstützen.

Darüber hinaus können wir mit unseren Verfahren Therapien sensitiv und spezifisch überwachen und liefern damit einen wichtigen Beitrag zum klinischen Management. 

Das INDIGHO-Labor übernimmt Verantwortung für den Umgang mit dem zugesandten Untersuchungsmaterial, die Einhaltung ethischer Grundsätze, unsere Mitarbeitenden und die Sicherstellung des Datenschutzes.

Ethische Verantwortung

Das INDIGHO-Labor fühlt sich verpflichtet, aus dem ihm zur Verfügung stehenden wertvollen Untersuchungsmaterial ein Maximum an für den individuellen Patienten nutzbringenden Informationen zu gewinnen. Hierbei achten wir auf Effektivität, Wirtschaftlichkeit, hohe analytische Qualität und kurze Bearbeitungszeiten.

Zur genetischen Analyse des eingeschickten Untersuchungsmaterials wenden wir in unserem Spezialdiagnostiklabor umfassende und innovative Analyseverfahren an. Hierzu zählen:

  • Chromsomenbänderungsanalyse,
  • FISH,
  • NGS,
  • qualitative und quantitative PCR,
  • Fragmentanalysen, 
  • Schmelzkurvenanalysen und
  • SNP-Array-Analysen [Siehe auch Methodenverzeichnis].

Diese Verfahren werden ständig dem neuesten Wissensstand angepasst, kontinuierlich optimiert und erweitert.

Nutzen für die Patient*innen

Bereits jetzt werden bei einigen Erkrankungen (CML, Promyelozytenleukämie) gezielte (targeted) Therapien durchgeführt, die direkt den genetischen Defekt, der zur Erkrankung führt, adressieren. Bei anderen Erkrankungen (u.a. AML, ALL, MDS, CLL, Myelome) trägt das genetische Risikoprofil ganz erheblich zur Entscheidung für unterschiedliche Therapieformen (z.B. palliative Therapie, experimentelle Therapie, hochdosierte Chemotherapie, niedrig-dosierte Chemotherapie, Antikörper-Therapie, epigenetische Therapie, autologe oder allogene Stammzelltransplantation) bei. Etliche neue zielgerichtete Therapien sind in der klinischen Erprobung oder in den „Pipelines“ der pharmazeutischen Industrie.

Auf diesen innovativen Therapien beruhen weltweit die Hoffnungen von Ärzten und Patienten. Tatsache ist aber auch, dass diese neuen Medikamente sehr hohe Kosten verursachen. Eine Finanzierbarkeit dieses therapeutischen Fortschrittes ist nur dann vorstellbar, wenn nicht - wie in der Vergangenheit - große unselektionierte Patientengruppen behandelt werden, von denen nur ein Bruchteil von der Therapie profitiert, sondern wenn gezielt nur die Patientensubgruppen behandelt werden, für die eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, von der Therapie zu profitieren.

Der Schlüssel hierzu ist die Analyse des zytogenetischen und molekularen Profils des individuellen Patienten, für den dann auf Basis dieser Analysen das am besten passende Medikament oder die beste Therapiestrategie ausgewählt werden kann. Somit wird die von INDIGHO durchgeführte Spezialdiagnostik erheblich zur Implementierung, Durchführbarkeit und Finanzierbarkeit neuer innovativer Therapien beitragen.

Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass die Kosten für die Diagnostik überwiegend nur einen Bruchteil der monatlichen Therapiekosten betragen. Es wird in Zukunft auch immer wichtiger werden, den Therapieerfolg zu überwachen. Dieses ist unerlässlich, um im Erkrankungsverlauf auf veränderte Situationen durch Anpassung der Dosis, Wechsel auf ein anderes Medikament, Verzicht auf Fortführung einer inneffizienten Therapie und ggf. Entscheidung für ein rein palliatives Konzept, Wechsel der Therapiestrategie (z.B. Entscheidung für eine allogene Stammzelltransplantation) oder Beendigung der Therapie bei Heilung und Elimination des malignen Zellklons reagieren zu können. Die rationale Basis hierfür kann die genetische Diagnostik liefern, die die individuellen malignen Zellklone initial charakterisieren und quantitative sowie qualitative Veränderungen unter Therapie mit hoher Sensitivität im Sinne einer minimalen Resterkrankung erfassen kann.

Datenschutz

Die Mitarbeitenden des Labors haben im Rahmen ihrer Tätigkeit Umgang mit personenbezogenen Daten wie Name, Adresse oder Geburtsdatum und mit medizinischen Befunden. Im INDIGHO-Labor werden Daten in Papierform und auf elektronischen Datenträgern verarbeitet und gespeichert.

In Hinblick auf die besondere Sensibilität von Patientendaten hat Datenschutz dabei einen hohen Stellenwert. Alle Mitarbeitenden des Labors sind entsprechend der ärztlichen Schweigepflicht sowie der bundes- und landesdatenschutzrechtlichen Bestimmungen zur Einhaltung des Datenschutzes verpflichtet und haben eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben.

Um die Umsetzung dieser Verpflichtung zu gewährleisten, hat das INDIGHO-Labor Regelungen zur Sicherstellung des Datenschutzes erarbeitet und hinterlegt. Weitere Informationen unter „Datenschutzbeauftragter der UMG“

Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden

Wir empfinden gegenüber den INDIGHO-Mitarbeitenden Verantwortung für ein offenes und mitarbeiterorientiertes Betriebsklima. Hierbei sind Toleranz, Gerechtigkeit, wechselseitiger Respekt und Mitmenschlichkeit stets verbindlich.
Die notwendige Professionalität zur Erfüllung unseres hohen Qualitätsanspruches wird durch eine kontinuierliche fachliche Fortbildung gewährleistet. Dieses wird u.a. durch folgende Maßnahmen realisiert:

  • Durchführung wöchentlicher laborinterner Kurzfortbildungen
  • Zugang zu innerbetrieblichen Fortbildungsmaßnahmen der UMG
  • Teilnahme am Führungskräfteentwicklungsprogramm der UMG
  • Teilnahme an externen Fortbildungen wie nationalen und internationalen Fachkongressen (ASH, DGHO, EHA, GfH), Seminaren und Tagungen (Tumorgenetische Arbeitstagung, u.a.)

Qualitätssichernde Maßnahmen

Als hämatologisches Speziallabor der Universitätsmedizin Göttingen und Teil der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie ist INDIGHO eng in die Versorgung der klinikinternen sowie externen Patientinnen und Patienten aus einsendenden Fachpraxen und Krankenhäusern eingebunden.

Die außerordentliche Verantwortung gegenüber den Patientinnen und Patienten bzw. dem anvertrauten Probenmaterial sind wir uns stets bewusst. Das INDGIHO-Labor legt großen Wert auf die Einhaltung interner Qualitätsstandards und der Vorgaben der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (RiLiBäk). Zusätzlich nehmen wir an internationalen sowie nationalen Ringversuchen zur Validierung der internen Laborprozesse sowie individueller Analysen teil.

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