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Bereits jetzt werden bei einigen Erkrankungen (CML, Promyelozytenleukämie) gezielte (targeted) Therapien durchgeführt, die direkt den genetischen Defekt, der zur Erkrankung führt, adressieren. Bei anderen Erkrankungen (u.a. AML, ALL, MDS, CLL, Myelome) trägt das genetische Risikoprofil ganz erheblich zur Entscheidung für unterschiedliche Therapieformen (z.B. palliative Therapie, experimentelle Therapie, hochdosierte Chemotherapie, niedrig-dosierte Chemotherapie, Antikörper-Therapie, epigenetische Therapie, autologe oder allogene Stammzelltransplantation) bei. Etliche neue zielgerichtete Therapien sind in der klinischen Erprobung oder in den „Pipelines“ der pharmazeutischen Industrie.
Auf diesen innovativen Therapien beruhen weltweit die Hoffnungen von Ärzten und Patienten. Tatsache ist aber auch, dass diese neuen Medikamente sehr hohe Kosten verursachen. Eine Finanzierbarkeit dieses therapeutischen Fortschrittes ist nur dann vorstellbar, wenn nicht - wie in der Vergangenheit - große unselektionierte Patientengruppen behandelt werden, von denen nur ein Bruchteil von der Therapie profitiert, sondern wenn gezielt nur die Patientensubgruppen behandelt werden, für die eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, von der Therapie zu profitieren.
Der Schlüssel hierzu ist die Analyse des zytogenetischen und molekularen Profils des individuellen Patienten, für den dann auf Basis dieser Analysen das am besten passende Medikament oder die beste Therapiestrategie ausgewählt werden kann. Somit wird die von INDIGHO durchgeführte Spezialdiagnostik erheblich zur Implementierung, Durchführbarkeit und Finanzierbarkeit neuer innovativer Therapien beitragen.
Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass die Kosten für die Diagnostik überwiegend nur einen Bruchteil der monatlichen Therapiekosten betragen. Es wird in Zukunft auch immer wichtiger werden, den Therapieerfolg zu überwachen. Dieses ist unerlässlich, um im Erkrankungsverlauf auf veränderte Situationen durch Anpassung der Dosis, Wechsel auf ein anderes Medikament, Verzicht auf Fortführung einer inneffizienten Therapie und ggf. Entscheidung für ein rein palliatives Konzept, Wechsel der Therapiestrategie (z.B. Entscheidung für eine allogene Stammzelltransplantation) oder Beendigung der Therapie bei Heilung und Elimination des malignen Zellklons reagieren zu können. Die rationale Basis hierfür kann die genetische Diagnostik liefern, die die individuellen malignen Zellklone initial charakterisieren und quantitative sowie qualitative Veränderungen unter Therapie mit hoher Sensitivität im Sinne einer minimalen Resterkrankung erfassen kann.
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